Vertreter des libyschen Verkehrsministeriums und der Behörde für die Umsetzung und Verwaltung von Bahnprojekten haben bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Libyen die Wiederaufnahme des Eisenbahnprojekts zwischen Surt und Bengasi besprochen. Der Neubau der 551 km langen Strecke soll rund 2,77 Mrd. Euro (3 Mrd. USD) kosten. Die russische Staatsbahn RZD hatte 2009 den Auftrag zum Bau der neuen Bahnstrecke erhalten, die Arbeiten kamen aber nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes 2011 zum Erliegen. Beide Parteien einigten sich nun auf die Notwendigkeit einer Baustrategie und eines Zeitplans für die Wiederaufnahme des Projekts. Die Strecke war als erste Phase eines neuen Korridors entlang der libyschen Küste zwischen den Grenzen zu Tunesien und Ägypten geplant und für den Dieselbetrieb mit bis zu 160 km/h und nach der Elektrifizierung mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ausgelegt. Die China Railway Construction Co. (CRCC) hatte die Arbeiten am 352 km langen Abschnitt Surt – Misratah – Al Khums und dem 172 km langen Westabschnitt zwischen Tripolis und der tunesischen Grenze bei Ras Adjir gestartet. Im Jahr 2009 hatte Ansaldo STS einen Auftrag für Signaltechnik, Telekommunikation und Stromversorgung für beide Abschnitte erhalten.
